Wirbelsäulentherapie nach Dorn
Die Behandlung mit manuellen Methoden ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst und in allen Kulturkreisen zu finden.
Die verschiedenen Techniken wurden entweder während der Behandlung entdeckt und weiter entwickelt oder ergaben sich durch vorhandenes Wissen über Anatomie und Physiologie.
Man weiß, dass bereits in vorchristlicher Zeit sowohl in Ägypten wie auch in Griechenland Gelenke und Wirbel mit manuellen Techniken behandelt worden sind.
Vor ca. 200 Jahren entstanden in Europa und den USA Behandlungsmethoden, die nach festgelegten Prinzipien durchgeführt wurden. 1892 wurde beispielsweise die „School of Osteopathy“ in den USA gegründet und nur drei Jahre später die Chiropraktik entwickelt. Es dauerte jedoch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein, bis diese auf Erfahrungsheilkunde basierenden Therapien in die sogenannte „anerkannte Medizin“ integriert wurden. Die teilweise beeindruckenden Behandlungserfolge, die durch Osteopathie, Chiropraktik oder andere manuellen Verfahren erzielt werden können, verneint heute niemand mehr.
Die Entwicklung der Dorn-Methode beruht wie so vieles in der Natur- bzw. Erfahrungsheilkunde auf einem Alltagserlebnis eines Nicht-Mediziners. Dieter Dorn war Bauer und Sägewerksbesitzer im Allgäu. Durch einen Hexenschuss kam er zum dörflichen „Knocheneinrenker“ Josef Müller. Dieser ließ ihn auf einem Bein stehen und mit dem anderen pendeln. Gleichzeitig drückte er mit dem Daumen auf Dorns Wirbelsäule, was die Schmerzen verschwinden ließ. Begeistert von dieser Erfahrung wollte Dorn wissen, ob sich diese Methode nicht erlernen ließe. Die Antwort von Josef Müller lautete, er, Dorn, beherrsche die Methode bereits. Kurz darauf verstarb der „Knocheneinrenker“.
Dorn begann, die Leute in seiner Umgebung zu behandeln und machte dabei unter anderem die Erfahrung, dass auch innere Beschwerden durch die Behandlung der Wirbelsäule beeinflußt werden konnten. Unterstützt durch den Arzt Dr. Thomas Hansen begann Dorn, Übungen zu entwickeln, mit denen seine Patienten selbständig Gelenkblockaden lösen konnten. Zudem begann er, Seminare zu geben. Mittlerweile gibt es fast überall in Deutschland Dorn-Therapeuten nicht nur für Menschen, sondern auch für Hunde.
Was ist die Dorn-Methode?
Der Grundsatz entspricht dem Bild, ein Haus von unten her aufzubauen. Kein vernünftiger Mensch fängt den Hausbau beim Dach an, sondern legt Wert auf ein gutes Fundament. Ist das Fundament in Ordnung, ist das Haus in Ordnung. Ist am Fundament etwas nicht in Ordnung, kommt es über kurz oder lang zu Schäden am Haus. Diese lassen sich zwar mit Spachtelmasse beheben, wird aber die Ursache am Fundament nicht behoben, tauchen die Schäden immer wieder auf.
Genauso wird bei der Dorn-Therapie verfahren. Zu allererst wird das Fundament, in unserem Fall Beine und das Becken, überprüft und wenn nötig, in Ordnung gebracht. Vorhandene Blockierungen werden sofort gelöst. Dann arbeitet man sich Schritt für Schritt, Gelenk für Gelenk und Wirbel für Wirbel empor bis hin zum Kopf. Dabei werden nicht nur Wirbelblockaden ertastet und gelöst, sondern es können über Veränderungen der Reflexzonen am Rücken auch Rückschlüsse auf innere Beschwerden gezogen werden. Außerdem werden die entlang der Wirbelsäule verlaufenden Meridiane beeinflusst und - entsprechende Ausbildung vorausgesetzt - in die Therapie mit einbezogen.
Was ist „sanft“ an der Dorn-Methode?
Als Dorn-Therapeut arbeite ich mit den Händen und halte somit während der gesamten Behandlung den direkten Kontakt zum Körper meines Patienten. Ich arbeite nicht mit langen Hebeln oder Impulstechniken, die möglicherweise Schaden verursachen könnten. Es werden keine Bänder überdehnt und es besteht keine Gefahr, dass andere Strukturen versehentlich verletzt werden. „Sanft“ bedeutet allerdings nicht, dass die Behandlung komplett schmerzfrei ist.
In der ersten Behandlung wird jedes Gelenk sorgfältig auf Blockaden überprüft. Kommt nach diesem ersten Termin prinzipiell die Behandlung nach Dorn für Deinen Hund in Frage, solltest Du für die dann anstehenden Termine etwas über eine Stunde Zeit einplanen und Deinem Hund danach Ruhe gönnen.